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Änderungen 2021
Finanzen
Der Solidaritätszuschlag wird für die
meisten Steuerzahler abgeschafft. Wer als Single - je nach
Steuerklasse - nicht mehr als rund 62.000 Euro Einkommen
versteuern muss, zahlt die Abgabe nicht mehr und bekommt mehr
von seinem Bruttolohn ausgezahlt.
Die Mehrwertsteuer steigt. Der
vorübergehend reduzierte Satz von 16 Prozent wird wieder auf 19
erhöht, bei der ermäßigten Mehrwertsteuer für einige Produkte
und Waren von 5 auf 7 Prozent.
Der Mindestlohn in Deutschlandlegt zu. Statt bisher 9,35 Euro stehen nun jedem
Arbeitnehmer mindestens 9,50 Euro brutto pro Arbeitsstunde zu.
Am 1. Juli steigt der Lohn weiter auf 9,60 Euro.
Mehr Geld gibt es auch für Bezieher von Renten
- allerdings nur im Osten Deutschlands und nur 0,72 Prozent.
Rentenempfänger im Westen müssen mit einer Nullrunde auskommen.
Neu ist eine Grundrente für Menschen, die
mindestens 33 Jahre gearbeitet haben und trotzdem nureine kleine Rente bekommen. Deren Rente wird mit einem
individuellen Betrag aufgestockt.
Die Grundrente muss
nicht beantragt werden, sondern wird automatisch gezahlt.
Der Regelsatz für Hartz-IV-Bezieher steigt
für alleinstehende Erwachsene von 432 auf 446 Euro.
Der Grundfreibetrag erhöht sich um 336 auf
9.744 Euro. Bis zu diesem Jahreseinkommen müssen Ledige keine
Einkommensteuer zahlen. Für verheiratete Paare gilt der doppelte
Betrag.
Der pauschale Freibetrag für Menschen mit
Behinderung verdoppelt sich.
Das Kindergeld steigt ebenfalls. Für das
erste und zweite Kind gibt es 219 Euro, für das dritte 225 und
ab dem vierten Kind 250 Euro.
Getrennt lebende Eltern müssen mehr Unterhalt für
ihre Kinder bezahlen. Die
"Düsseldorfer Tabelle"
wurde angepasst.
Verbraucher
Tanken und Heizen mit Öl und Gas werden
teurer. Hintergrund ist ein neuer CO2-Preis für Kraftstoffe,
Heizöl und Gas. Öl und Diesel kosten rund 8 Cent mehr pro Liter,
Benzin 7 Cent und Erdgas 0,6 Cent pro Kilowattstunde.
Die Abgaben auf Strom sinken. Grund ist die
Umlage für Erneuerbare
Energien (EEG), die von 6,756 Cent je
Kilowattstunde auf 6,5 Cent reduziert wird. Allerdings
beeinflussen auch andere Faktoren den Strompreis, der für
Endverbraucher auch steigen kann.
Von der neuen Homeoffice-Pauschale
profitieren Menschen, die in der eigenen Wohnung statt im Büro
arbeiten. Sie können pro Homeoffice-Tag 5 Euro als
Werbungskosten absetzen, maximal aber 600 Euro. Die
Fahrtkostenpauschale entfällt für diese Tage.
Wer Einkäufe im Internet per Kreditkarte
bezahlt, benötigt künftig neben den Daten auf der Karte eine
weitere Angabe, etwa eine Transaktionsnummer (TAN). Ab dem 15.
Januar 2021 müssen Zahlungen ab 250 Euro mit der
"Zwei-Faktor-Authentifizierung" freigegeben werden, ab 15.
Februar greift sie ab 150 Euro und ab Mitte März bei allen
Bezahlvorgängen.
Neue 20-Euro-Scheine erhalten eine
Beschichtung mit einem Speziallack, der sie haltbarer macht. Die
Banknoten fühlen sich dadurch glatter an. Alte Scheine werden
nach und nach aus dem Umlauf gezogen.
Verkehr und Auto
Die Kfz-Steuer für neu zugelassene Autos
orientiert sich stärker am CO2-Ausstoß. Fahrzeuge, die wenig
Schadstoffe verursachen, kommen günstiger weg als solche mit
hohem Ausstoß. Besonders geringe Abgaswerte werden mit einem
Abschlag von 30 Euro pro Jahr belohnt.
Wer bei einem Verkehrsunfall Fotos oder Videos
von Toten aufnimmt, kann mit einer Freiheitsstrafe von bis zu
zwei Jahren oder einer Geldstrafe belangt werden.
Die Grüne Versicherungskarte für Fahrten
ins Ausland wird weiß. Hintergrund: Versicherungen versenden das
Dokument künftig auch online und Versicherte können es selbst
auf weißem Papier ausdrucken.
Motorräder dürfen nur noch neu zugelassen
werden, wenn sie mindestens der Abgasnorm Euro 5 entsprechen.
Wer an seinem Fahrzeug eine gelbe HU-Plakette
hat, muss in 2021 zu einer Prüfstelle fahren und bekommt - wenn
es keine technischen Mängel gibt - eine frische Plakette in
Rosa.
Fahrschüler müssen künftig eine "Optimierte praktische
Fahrerlaubnisprüfung" ablegen. Die praktische
Führerscheinprüfung dauert rund zehn Minuten länger und
findet nach einheitlichen Kriterien statt.
Die Bahn will ab Juni 2021 ihren neuen
ICE4-XXL einsetzen. Der extra lange ICE hat 13 Zugteile mit
insgesamt 918 Sitzplätzen und soll zuerst auf der Strecke
Hamburg-Köln-Stuttgart-München rollen.
Gesundheit
Ärzte übermitteln die Krankschreibung,
offiziell Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung genannt, künftig
elektronisch an die zuständige Krankenkasse. Dem Arbeitgeber
müssen Kranke den "gelben Zettel" weiterhin per Post zuschicken.
Auch Rezepte gibt es künftig papierlos als
elektronische Verordnung. Ab 1. Juli 2021 existieren beide
Varianten nebeneinander, ab 2022 fällt die Papierform weg.
Heilmittel wie Krankengymnastik, Logopädie
oder Physiotherapie können nun innerhalb von 28 Tagen nach
Ausstellung der Verordnung begonnen werden, bisher lag die Frist
bei 14 Tagen.
Medizinisch nicht notwendige
Ultraschall-Untersuchungen von Ungeborenen im
Mutterleib sind nicht mehr erlaubt.